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Peter Gustaf Dorén

PGDoren_Faltblatt_1912_(c) Sammlung Doren

PGDoren_muster Schliemann_(c)Sammlung Doren

PGDoren_Schuemann_Heine Zimmer_Illus_(c) Sammlung Doren

PG Doren_Das farbige Malerbuch_(c)Sammlung Doren

 Ein Pionier seines Faches zu Gast beim Salon

Peter Gustaf Dorén gründete 1898 in Hamburg  im Alter von 32 Jahren die Firma „Gust. Dorén – Atelier und Werkstätten für Malerei und Wohnungskunst“.

Der gebürtige Schwede hatte bis zu dem Zeitpunkt bereits viel gelernt und gesehen. Als Maler in seinem Heimatland ausgebildet musste er zum erreichen des Meistertitels zwei Jahre auf Wanderschaft gehen. Aus diesen zwei Jahren wurde ein langer Aufenthalt in Deutschland – mit Halt in Hamburg – längerem Zwischenstopp in Elberfeld, Abstechern nach Paris mit Einblicken und Arbeiten am Theater und großen Herrenhäusern. Die Ausbildungsreise mit vielen mal längeren, mal kürzeren Aufenthalten endete in Hamburg beim ersten Arbeitgeber Jacob Schott. Im Gepäck hat Dorén all sein Wissen über Ornamentik, Farben und die Kunst des Imitierens.

Schon bald löste er sich aus diesem Verhältnis und beginnt sich gemeinsam mit seinem Kollegen als „Dorén und Harbordt“ selbständig zu machen.

Sein Drang nach einer eigenen Firma mit seiner Idee von Gestaltung und dem erlernten Können über die Jahre durch Kurse bei diversen Künstlern und in Gewerbestätten in all seinen Aufenthaltsorten gaben ihm genug Anlass zu dieser Entscheidung.

Dass daraus die in Hamburg größte Firma für Dekorationsmalerei mit bis zu 200 Angestellten werden würde war zu diesem Zeitpunkt nicht zu erahnen. Aber Dorén nutze seine gemachten Erfahrungen die Inhalte der Firma nicht nur auf hohes gestalterischen Niveau und handwerkliches Können zu konzentrieren, sondern vor allen Dingen durch kluge und klare Strukturen in der Buchhaltung und in der Katalogisierung der Entwürfe und Arbeiten. 1908 bezog er ein für dieses Vorhaben errichtetes fünfgeschossiges Kontorhaus und richtete neben den Malerwerkstätten auch eine Abteilung für Innenarchitektur ein. Durch die Erweiterung des Angebots auch für komplette Gestaltungen von Wohnungen und Räumen unterschied er sich maßgeblich von anderen Malerbetrieben.

Aber das eigentlich Revolutionäre in seiner Arbeit war die Rückkehr zur Farbe. Denn gerade in Hamburg herrschte um die Jahrhundertwende das Schlichte, Schnörkellose. Der Journalist H. Röhrmann schrieb über Dorén: „…hier (in Hamburg) war die weisse Seuche längst vorher eingezogen (…). Aber das sie nicht noch länger dauerte als anderswo, und die Farbe fröhliche Buntheit das laue charakterlose Weiss jetzt beinahe gänzlich verdrängt hat, – das ist wohl im besonderen Maße auf den starken Einfluss der genannten Firma zurückzuführen (…) Um diesen Einfluss der Erreger dieser Weisseuche möglichst von sich abzuhalten, tat sie einen neuen vorbildlichen Schritt und wurde ihr eigener Architekt.“

Dass diese Aussage über hundert Jahre zurück liegt und Dorén gegen den Trend gearbeitet und trotz alledem seine Firma  zu einem der repräsentativsten Malerbetriebe geführt hat, zeigt wie wichtig das Beherrschen und das Verständnis der eigenen Kunst ist. Durch seine Expertise und seinen Gestaltungswillen konnte das Unternehmen wachsen und hochkarätige Dekorationsmaler fest anstellen und auch halten. Gustaf Dorén war aber auch stets darauf bedacht modernen Trends aus der Kunst im In- und Ausland in seiner Arbeit zu berücksichtigen, das Wissen und Können historischer Techniken aber nicht außer acht zu lassen. Seine damaligen Auftraggeber waren neben Privatleuten nicht nur der Stadtarchitekt Fritz Schumacher, sondern Hotels wie das renommierte Vier Jahreszeiten, Restaurants wie Schümanns Austernkeller sowie Theater und Kinos. Auch sein Engagement in diversen Kunstverbänden und Kammern trug zu dem Ansehen der Firma bei. 1923 zog sich Gustaf Dorén aus der Firma zurück und übergab das Geschäft seinen beiden Söhnen. Durch den Krieg und die anhaltende Inflation war das Unternehmen stark gebeutelt. Im Krieg wurde das Kontorhaus zerstört und danach fungierte die Firma bis in die 1960er Jahre als klassischer Malerbetrieb. Dass ein Teil der Originale aus dem Firmenbestand den Krieg überlebt haben, ist dem Umstand geschuldet, dass Dorén einige Arbeiten in seinem Landhaus in der Lüneburger Heide aufbewahrte.

Der Salon widmet diesem besonderen Erbe der Stadt Hamburg einen eigenen Raum und zeigt große Teile der erhaltenen Originale des Raumkünstlers Peter Gustaf Dorén. Ein spannender Blick auf die Kunst der Dekorationsmalerei um 1900 und auf die der heutigen Zeit wird dadurch in einmaliger Weise ermöglicht.

Ein großer Dank geht an Nils Peter Dorén für das zur Verfügungsstellen der Originale und  an die Sammlung Dorén für die Fotos.

Kontakt / Impressum

Siehe auf dieser Seite.

Kontakt: Friederike Schulz – info[at]salon-hamburg-2024.de